Julebord im Grand Buffet Restaurant

Lutefisk ist eine Spezialität, die aus tørrfisk – getrocknetem Dorsch – hergestellt wird. Der getrocknete Fisch wird in einer Lauge gewässert, mit klarem Wasser ausgespült und aufgedämpft mit Beilagen serviert. Durch diesen Prozess bekommt er eine geleeartige Konsistenz. Dieses Gericht wird in ganz Norwegen, Schweden, Teilen Finnlands und skandinavisch geprägten Teilen der USA gegessen. Die Tradition geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, wobei das Entstehen etwas unklar ist. Möglicherweise brannte ein Trockenfischlager ab, der Fisch blieb in der (alkalischen) Asche liegen und wurde im anschließenden Regen nass. Heute serviert man ihn meist mit Speckwürfeln, Erbsenpüree, Griebenschmalz und Kartoffeln.

Schweinebauch ist das norwegische Weihnachtsessen schlechthin – die knusprige gebratene Schwarte ist das A und O! Dieses Gericht ist vor allem in Ostnorwegen weit verbreitet. Und weil hier der Großteil der Bevölkerung lebt, ist es das am meisten gegessen Gericht am Weihnachtsabend. Manche meinen, dass man diesen Brauch bis zu einem altnordischen Opferfest zurückverfolgen kann. Der Schweinebauch wird meist mit Rotkohl und süßlichem Sauerkraut mit Kümmel, Medisterwürsten, Kartoffeln und gerührten Preiselbeeren gegessen. Dazu passt ein Aquavit, Weihnachtsbier oder Schnaps.

Pinnekjøtt, wörtlich übersetzt Zweigfleisch, wird aus gesalzenen und getrockneten Rippenstückchen vom Lamm oder Schaf hergestellt, die über Birkenzweigen – norwegisch pinne – dampfgegart werden. Gesalzenes und getrocknetes Fleisch war ein wichtiger Bestandteil der Kost in der früher bäuerlich geprägten norwegischen Gesellschaft. Pinnekjøtt hat seinen Ursprung in dieser Tradition, und war am weitesten an der Westküste und in Nordnorwegen verbrei- tet, da dort der Schwerpunkt der Schafzucht lag. Pinnekjøtt wird oft als das zweitbeliebteste Weihnachtsessen genannt, nach dem Schweinebauch. Es wird meist mit Steckrübenpüree, Kartoffeln und Sauce gegessen.

Rakfisk ist Fisch, der mit Hilfe verschiedener Enzyme und Mikroorganismen fermentiert wird. Rakfisk wird meist aus Forelle, Lachs oder anderen Süßwasserfischen hergestellt. Der ausgenommene Fisch wird gesalzen und in einem Eimer, der mit einem Deckel beschwert wird, für 1-3 Monate vergraben. Die Konsistenz des Fisches kann von fest bis weich variieren, oft wird der Fisch in Scheiben geschnitten serviert. Wie viele andere Spezialitäten lässt sich auch diese bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Traditionell isst man Rakfisk auf Flachbrot oder Kartoffelfladen, mit Butter, Schmand und Zwiebeln. Dazu passen ein Aquavit oder ein dunkles Bier.

Graved Lachs wird aus rohem Lachs zubereitet. Unsere an Bord hergestellte Version wird in Zucker, Salz, Dill und Cognac mariniert. Im Mittelalter wurde der Fisch gesalzen und zum Gären im Sand vergraben. Heutzutage benutzt man nur noch selten Gärungsprozesse bei der Herstellung, sondern mariniert den Fisch und lässt ihn einige Tage ruhen, damit alle Inhaltsstoffe einziehen können. Sie können Graved Lachs entweder als Vorspeise – dünne Scheiben auf einer Scheibe Brot – oder als Hauptgericht – mit Kartoffeln und einer Senf-Dill-Sauce – genießen.

Gänse wurden besonders im Mittelalter als Nutztiere gehalten, heute verbindet man mit dem Servieren ihres Fleisches besonders den Martinstag und Weihnachten. Zu Weihnachten ist Gans jedoch nach wie vor ein beliebtes Gericht, v.a. in Deutschland und Dänemark. In Dänemark serviert man Gans mit Rotkohl und Soße. Anstatt der in Deutschland oft üblichen Klöße isst man dort allerdings brunede kartofler – karamellisierte Kartoffeln.

Milchreiscreme und Moltebeerencreme sind traditionelle Weihnachtsdesserts, die in verschiedenen Variationen in Norwegen serviert werden. Milchreiscreme ist findet sich häufiger auf den Weihnachtstischen wieder. Sie wird aus kaltem Milchreis, geschlagener Sahne, Zucker und Vanillezucker hergestellt und oft mit einer roten Sauce serviert. Darin versteckt ist eine Mandel, die demjenigen, der sie findet, ein “Mandelgeschenk” beschert. Moltebeerencreme ist in Trøndelag und Nordnorwegen beliebt. Sie besteht aus Moltebeeren, geschlagener Sahne und Zucker. Die Beere wächst vorwiegend in Nordnorwegen bis hinauf zum Polarkreis. Man serviert die Creme in Schüsseln oder in sog. Krumkake gefüllt.

Das Trinken von Weihnachtsbier ist eine ca. 1500 Jahre alte Tradition in Skandinavien. Wie viele andere Weihnachtstraditionen, so hat auch diese ihre Wurzeln in alten, heidnischen Festen. Während der Feier zur Wintersonnenwende wurde Jol, ein in der Winterzeit gebrautes Bier, getrunken und den Göttern geopfert. Um das Jahr 900 herum wurde dieser Brauch verchristlicht, und das Bier war nun ein Opfer für den neuen christlichen Gott. Eine Zeitlang war es sogar vorgeschrieben, Weihnachtsbier zu brauen. Man würzte es mit regional verfügbaren Kräutern, wie z.B. Wacholderbeere oder Gagel.